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Der Vergleich hinkt immer!

Eigentlich mag ich den Wettbewerb. Ich hatte immer ein gesundes Konkurrenz Denken und Freude am Abgleich mit anderen.

Applaus? Immer her damit, den kann ich generell  gut gebrauchen, motiviert mich und bestätigt mich in meinem Schaffen. Ich stehe gerne im Mittelpunkt, ohne das ich mich zu diesem erst machen muss, ich geniesse eine natürliche Präsenz und Authentizität.

In manchen Bereichen ganz vorne mit dabei, in anderen im letzten Feld, fuhr ich mit diesem up und down sehr gut. Bis jetzt. Im Laufe des Alterwerdens bin ich generell langsamer geworden, dafür beständiger und intensiver. Das Umfeld hingegen scheint immer rasanter zu werden. Optimierung als neuer Lifestyle! Angestrebte Perfektion in allen Bereichen, auch jenen wo sich Wettbewerb eigentlich erübrigt. Die Lust an der Individualität wird zum Buhlen um Anerkennung und Erfolg. Coaches und Gurus preisen ihre Methoden als ulltmatives Werkzeug um reich, erfolgreich und ewig glücklich zu werden. Abgesehen davon, das ich ewiges Glücklichsein nicht wirklich erstrebenswert finde,(ich mag auch rumpeliges Lebensgelände, da es mich wach und aufmerksam macht und meine Kreativität am Laufen hält) finde ich mich auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten selbst dort wieder, wo ich nur ein paar Apfel kaufen wollte. Dieses Waren feil bieten, diese Omnipräsenz macht stutzig. Ich bin überzeugt von der Wirkkraft  guter Qualität und fundiertem Inhalt der Beständigkeit ausstrahlt und für sich spricht. Der Charme des Individuums welches sich mit nichts vergleichen lässt. Jeder Körper ist einzigartig, bewegt sich ganz verschieden, ein Wunderwerk der Natur!

In der Bewegung kommt Individualität zum tragen, wird sichtbar, Charakter würzt den Stil. Eigenheiten sind erlaubt, sogar erwünscht.

Letzte Woche sass ich bei Regen und Rotwein auf meinem Balkon und fasste einen Beschluss: Ich werde bei diesem Spiel "schöner, erfolgreicher, schneller" einfach nicht mitmachen, ich bin im Leo. Ich erlaube mir aus dem Rennen zu scheiden. Ich Vollblüter bleibe einfach auf der Rennbahn stehen und lasse die anderen vorbeipreschen. Langsam bewege ich mich auf der Stelle, erinnere mich an Tanzschritte und strecke meine Arme in die Luft und beginne endlich meinen Tanz.